Das letzte Jahr hat gezeigt, dass auf einem Wochenmarkt zu arbeiten ein Krisenfester Job ist. Wir sind dankbar. Meine Kollegen sind es. Die Kunden auch. In den letzten Wochen habe ich von Kunden sogar mehrfach zu hören bekommen, dass auf dem Wochenmarkt einkaufen zu gehen momentan „das Highlight der Woche“ sei, woraufhin wir nach Marktende im LKW intensiv darüber diskutiert haben ob es so gesehen nicht unsere Pflicht sei eine Art Sonderprogramm für die Kunden zu konzipieren. Sowas wie Gemüse-Jonglage oder mehrstimmiges Synchron Kartoffelsack hinüberreichen. Immerhin arbeiten wir ja meist zu fünft oder sechst hinter unserem Stand. Das ist schon ne Band. Gemüse Burschis & Friends – wenn der Käse Roland mit seiner Clownerie noch mit dazu stößt.

Im Ernst. Ja, wir haben es gut. Wir dürfen arbeiten. Wir dürfen sogar mehr arbeiten. Es ist unvorstellbar wieviel Personal mittlerweile auf unseren Märkten rumturnt. Sogar Kunden haben sich bei uns beworben, weil „die lange Schlange echt nervt“ und sie gerne helfen möchten. Ja, uns nervt sie auch, die seit beinahe einem Jahr nicht abreißenden wollende Dauerschlange. Das Bedienen hinter dauerfeuchten Gesichtslappen. Das Gemüseraten unter ständig beschlagenen Brillen. Das Deeskalieren, das Beschwichtigen und die unnötigen Diskussionen auf die sich niemand mehr einlassen möchte. Und doch müssen wir dankbar sein, dass die Krise uns nicht kaltgestellt hat oder?

Also ich bin jetzt einfach mal nicht mehr dankbar. Ich bin müde. Ich bin müde nach einem Jahr des in Bewegung seins, voll gepackt mit Problem-Bewältigung und dem ständigen Zittern ob wir denn normal werden weiterarbeiten können oder ob der Super Gau doch noch Eintritt und den gesamten Betrieb lahmlegt.

Ich finde, ich habe mir das Recht auf ein wenig Undankbarkeit verdient. 😉

Aber weil das, sich über die Dinge Beschweren nun mal so überhaupt gar keinen Wert hat, wen man daraufhin nichts ändert, weil man ja schließlich nicht die Dinge sondern nur sich selbst für das eigene Leben verantwortlich machen kann, habe ich vor kurzem einen (Un)Arbeitsvertrag mit mir selber geschlossen.

Für mehr Zeit und Langeweile und neue viele neue Blog Rezepte in 2021.


Gebackener Grünkohl mit Auberginenchips

Gebackener Grünkohl vegan mit knusprigen Auberginenchips

Ich liebe dieses Rezept. Zum einen, weil es so einfach und unkompliziert in der Zubereitung ist und zum anderen und das ist noch viel entscheidender: Ich finde viel aromatischer kann man Grünkohl und Aubergine kaum zubereiten.

Grünkohl und Aubergine werden separat im Ofen gegart. Durch die Zubereitung im Ofen wird die obere Grünkohl Schicht so knusprig wie Chips und der unten Teil gart in der Marinade, so dass man an Ende eine interessante Mischung aus Würzig, knusprig und gekocht erhält. Das Auberginenrezept ist quasi ein Klassiker. Wer mich kennt, kennt dieses Rezept. 😉

Für 2 Personen

Man braucht:

  • 750g frischen Grünkohl
  • 2 Auberginen

Für die Auberginen

roter Hummus (pikant oder getrocknete Tomate), Pul Biber, Sesam, frischer Thymian

Die Auberginen der länge nach in möglichst dünne Scheiben schneiden. Die Scheiben nacheinander mit dem Hummus bestreichen mit Pul Biber und Sesam bestreuen.

Auf dem Teller anrichten und mit etwas frischem Thymian garnieren. Zusammen mit dem Grünkohl servieren.

Für den Grünkohl

1 EL Sojasauce, 1EL Sesamöl, 1/2 EL Honig (oder Süße nach Wahl), 2EL Hefeflocken, 1 TL Zwiebelpulver und Menge nach belieben: Rauchsalz, Knoblauchpulver, Cayennepfeffer, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, Saft einer halben, kleinen Zitrone

Grünkohl Mundgerecht von den Stielen Zupfen, waschen und in der Spüle trocken tupfen alle Zutaten dazu geben, gut mischen und ordentlich durchkneten.

Auf zwei Backbleche die mit Backpapier ausgelegt sind verteilen. Bei 180°C Heißluft oder Umluft ca. 15-20 Minuten backen, bis die Blätter zu bräunen beginnen. Zwischendurch die Ofentür ein paar Mal öffnen, um die Feuchtigkeit raus zu lassen.

Bei 200°C Heiß- oder Umluft auf dem mit Backpapier ausgelegten Blech ca. 25-30 Minuten auf mittlerer Schiene backen bis die Auberginen Ränder zu bräunen beginnen. Zwischendurch die Ofentür ein paar Mal öffnen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Zusammen mit der Aubergine auf dem Teller anrichten. Den extra Kick geben ein paar gehackte und geröstete Walnüsse.

Dazu passt: Reis, Bulgur, Couscous oder Kartoffelstampf.


Weitere Grünkohlrezepte, zum Beispiel als Herzhafte Pestoblume mit veganem Grünkohl-Speck Pesto oder als Apfel-Hefeschnecke mit süßem Grünkohl-Anis Pesto. Oder eher einfach und schnell als frischer Rohkostsalat zusammen mit Rotkohl.

Bis bald ihr Lieben.

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4 Comments

  1. […] Du hast in deiner Nähe noch keine Puntarelle gesichtet? Als Alternative empfehle ich Dir Grün- oder Schwarzkohl vom Blech. Einfach den Kohl vom Strunk ziehen, in Mundegerechte Stücke zupfen, ein bisschen marinieren und aufs Backblech geben. Gut ruhig voll machen. Die obere Lage wird dann knusprig, wie Chips. Die untere Lage ist etwas weicher. Ein Rezept für Grünkohlchips findest du hier: Gebackener Grünkohl mit Auberginenchips […]

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