Kennt ihr diesen unscheinbaren Kameraden hier?
Das ist ein Goldballrübchen. Wobei unscheinbar optisch gesehen natürlich quatsch ist. Allein die Gold-gelbe Schalenfarbe ist einfach nur appetitlich. Und wie ihr auf den anderen Bildern seht, ist das Innenleben genau so sonnig und macht Lust sofort hineinzubeißen. Unscheinbar bezieht sich hier eher auf die Genusserfahrung mit den Rübchen. Kanntet ihr sie bisher? Ich habe Goldballrübchen tatsächlich erst zum zweiten Mal in meinem Leben gegessen. Das erste Mal ist locker schon neun Jahre her. Den Geschmack hatte ich vergessen. Jetzt frage ich mich, wieso?
Denn die Goldballrübchen sind richtig, richtig lecker. Sie schmecken und sind von der Konsistenz her wie eine Mischung aus Steck- und Mairübe. Nussig, süß wie eine Steckrübe aber das Fleisch ist eher saftig und zart wie ein Rübchen. In Salaten oder in dünne Scheiben geschnitten auf Brot schmecken sie mit Sicherheit ganz wunderbar.
Ich habe sie für mein faul drauf Ofengemüse verwendet, wobei man mich nach dieser Woche sicherlich nicht als faul bezeichnen darf. Die letzten Wochen waren richtig, richtig anstrengend. Auf den Märkten war meistens ziemlich viel los. Die Kälte zerrt uns alle zusätzlich aus und zwischen auf dem Markt sein und nachmittags in der Markthalle arbeiten, bin ich beziehungsweise ist mein Rücken dankbar, wenn ich nach hause kommen kann und dann lediglich am Knöpfchen drehen muss, um den Eintopf oder die Suppe aufzuwärmen. Füße hoch, Ende. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht aber trotzdem Dankbar für ein wenig Ruhe zwischen all dem Gewusel.
Samstag Nachmittag bin ich jedenfalls mit dem festen Vorsatz zur Tür rein gekommen – So, heute mache ich nichts mehr, außer auf die Couch fallen. Na, gut. Etwas zu essen habe ich mir dann doch noch gemacht aber bitte, um Himmels willen keinen Eintopf, denn den gab es ja seit Mittwoch jeden Tag.
Die Wahl viel also auf Ofengemüse, bestehend aus – ich guck mal, was der Kühlschrank so her gibt. Das waren in dem Fall die Goldballrübchen, Möhren und Knollensellerie und der Radicchio, der auch nicht schöner wird, wenn er noch länger da rum liegt. Die Orange fand ich irgendwie ganz passend dazu. Karamellisiertes Ofengemüse mit Orange, das passt doch irgendwie ganz gut zum herben Radicchio. Das tat es. War echt lecker. Noch ein paar Pommes mit aufs Blech, dazu zwei Brötchen und ab auf die Couch, die Tannen-Lichterkette & Agatha Christie on.
Wochenende.
Danke, für die schöne Woche. Ich komme gerne wieder.
In Orange karamellisiertes Ofengemüse
mit GOldballrübchen, Radicchio und Pommes
Ich verzichte jetzt hier mal auf Mengenangaben. Je nachdem wie viele Leute ihr seid, könnt ihr das Blech oder die Bleche so voll machen wie, ihr mögt.
Zutaten.
- Goldballrübchen
- Knollensellerie
- Möhren
- Radicchio
- Pommes (TK)
- Orange (Saft und Abrieb)
- Rohrrohrzucker
- Meersalz
- vegane Butter
- schwarzer Pfeffer
Zubereitung.
Damit es im Ofen schneller geht, schneide ich mir das Gemüse zurecht. Man kann würfeln, in Spalten schneiden, die kleinen Möhrchen habe ich im ganzen gelassen. Das vorbereitete Gemüse (außer dem Radicchio) blanchiere ich fünf Minuten lang in einem Topf mit heißem leicht gesalzenen und gezuckerten Wasser.
Das Wasser abschütten. Einen guten Stich vegane Butter, etwas Salz, Zucker, Orangenabrieb und etwas Orangensaft dazugeben. Das Gemüse solange schwenken, bis die Butter sich aufgelöst hat und bis alles gut mit der Marinade bedeckt ist.
Gemüse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. (Den Marinade Rest im Topf könnt ihr mit ein wenig Zitrone oder Essig strecken, um den Radicchio damit zu beträufeln.)
Die Pommes auf ein zweites Blech Bei 200°C Umluft ca. 30 Minuten backen beziehungsweise bis zum gewünschten Bräunungsgrad backen.
Den zurechtgezupften Radicchio auf den Teller geben, ggf. mit der Marinade-Vinaigrette beträufeln, mit Ofengemüse und Pommes toppen.
Ich habe die Pommes noch mit ein wenig Chakalaka-Mischung gewürzt.
Kleiner Tipp: Unbedingt Mal mit Pastinake probieren. Pastinake und Orange sind eine mega Kombi, auch farblich.
Dazu gab es Brötchen, veganen Feta und den Blitz-Dip mit getrockneten Tomaten
Habt noch einen schönen Sonntag.