Steckrübe! Oder auch Schmeckrübe. 🙂 So nenne ich sie jedenfalls. Die Steckrübe zählt mit zu meinen Lieblingsgemüsesorten im Herbst/Winter. Ihre leuchtend gelb-orangene Farbe zaubert mir sofort gute Laune auf den Teller. Den Geschmack beschreibe ich gerne als eine feine Mischung aus Kohlrabi, Pastinake und Möhre, wobei ihre zartschmelzende, cremige Konsistenz ebenfalls irgendwo zwischen den drei Gemüsesorten anzusiedeln ist. Ich finde Steckrüben einfach himmlisch lecker und falls ihr noch nicht das Glück hattet mal eine zu probieren, lege ich sie euch hiermit definitiv ans Herz. Bei uns auf dem Hof zählen sie im Herbst/Winter zum Standard Sortiment. In den Supermärkten sind sie, glaube ich, eher nicht so verbreitet. Und auch so, ich erlebe es jedes Jahr aufs neue, dass Kund*innen fragen, was das da für eine knollige Kugel sei und was man damit mache. Steckrüben zählen definitiv eher zu den Randgemüse-Sorten und für die habe ich immer ein besonders großes Herz.
Man kann sie kochen, backen, karamellisieren oder als Püree zubereiten und auch als Rohkost, zum Beispiel in Kombination mit Orange sollen sie ziemlich lecker sein. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.
In den letzten Tagen war bei uns am Marktstand besonders viel los, so dass viele der momentanen… Bestseller, wie Feldsalat, Clementinen, Pilze etc. zum Mittag hin ausverkauft waren. Und ganz ehrlich, ich bin ja professionell und mein Gesicht bleibt es ebenfalls ABER ich bekomme echt die Krise, wenn sich in solchen Momenten die Kund*innen hilflos am Stand hin und her bewegen und lamentieren: Sie haben ja gar nichts mehr da! Und dann blicke ich an unserem Markstand entlang, sehe die halbvollen Gemüsekisten mit Goldbällchen, Schwarzwurzel, Steckrübe und Co., ok, ein bisschen schmunzeln muss ich dann auch aber gleichzeitig denke ich mir – Ja, mein Gott, wie verwöhnt sind wir eigentlich!? Und wie verhaftet in unseren Koch-Gewohnheiten!? Das positive an solchen Momenten ist natürlich, dass der Kunde oder die Kundin nun eine exklusive Steckrüben oder Schwarzwurzel Rezept-Beratung bekommt. Manchmal klappt es und dann wandert am Ende einfach mal was neues ins Einkaufskörbchen. Manchmal klappt es nicht.
So oder so, wir Marktleute promoten sie weiter, die Winterwurzeln und Knollen. Und ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn auch ihr uns dabei unterstützen würdet. 😉
Zum Rezept.
Meine lieblings Zubereitungsmethode für Steckrüben ist diese hier: Steckrüben würfeln oder in Wedges schneiden. 5 Minuten blanchieren. Anschließend in veganer Butter schwenken, vielleicht noch ein bisschen salzen und Zucker und ab damit in den Ofen. Super einfach und saulecker. Ein schönes Rezept findest du über den Link:
Gebackener Rosenkohl mit Steckrüben Wedges
Im folgenden Rezept gibt es die Steckrübe als leckeren, cremigen veganen Eintopf zusammen mit Lauch, Kichererbsen und einer würzigen gleichzeitig aber auch leicht fruchtigen Curry-Senf Orangensauce. Das Rezept ergibt einen ganzen Topf voll. Wie es Eintöpfe so an sich haben, der Steckrüben-Eintopf schmeckt wieder aufgewärmt beinahe noch besser.
Ich habe bei der Currymischung Hot Curry Madras verwendet, eine sehr aromatische und leicht scharfe Gewürzmischung. Deshalb war ich bei der Currymenge (1 EL) eher sparsam, damit es nicht zu scharf wird. Ihr könnt hier einfach eure Lieblings-Currymischung verwenden und nach belieben etwas mehr dazu geben.
Veganer Steckrüben Eintopf mit Lauch und Kichererbsen
in Curry-Senf Orangensauce
Zutaten.
- 1 größere Steckrübe
- 2 Stangen Lauch (mittlere)
- 1 Gemüsezwiebel
- 1/2 Dose abgetropfte Kichererbsen (nach belieben könnt ihr natürlich auch mehr nehmen)
- 3 EL Mandelmus (alternativ Pflanzensahne)
- 2 EL mittelscharfer Senf
- 1-2 EL Rohrohrzucker oder Ahornsirup
- 1 EL Hot Curry Madras (oder lieblings-Currymischung)
- 1 EL Kümmelsamen
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Bio Orange, Saft und Abrieb
- 1,5-2 Liter Gemüsebrühe (Ich habe selbstgemachte Misobrühe genommen, sprich 2 EL helles Miso+Wasser)
- Außerdem: Pfeffer, 1/4 TL Bockshornklee, 3 EL Hefeflocken
Zubereitung.
Steckrübe schälen und grob würfeln. Gemüsezwiebel ebenfalls würfeln. Lauch längs halbieren, gut putzen, in Ringe schneiden.
Zwiebelwürfel in veganer Butter plus einem Esslöffel Öl glasig dünsten. Mit etwas Rohrohrzucker oder flüssiger Süße karamellisieren.
Lauch, Kichererbsen und 1 EL Kümmelsaat dazugeben. Knoblauch dazu pressen. Alles kurz mit anschwitzen. Currymischung dazugeben. Mit Gemüsebrühe auffüllen, leicht Pfeffern, mit Bockshornklee würzen und ca. 25 -20 Minuten bei mittlerer bis niedriger Temperatur köcheln lassen.
Temperatur nochmal hochdrehen. Senf, Orangesaft und Abrieb dazu geben. Mit Mandelmus und Hefeflocken abschmecken.
Gegebenenfalls nochmal mit etwas Zitronensaft oder Essig nachschmecken.
Bei mir gab es dazu Kartoffelbrötchen und Tofu mit Senf. 😉
Kleiner Extratipp: Wenn ihr es deftiger mögt, könnt ihr noch etwas veganes Hack mit in den Eintopf geben. So wie hier: Vegane Käse-Lauchsuppe mit Maronen
Neben Lauch eignen sich auch viele andere Gemüsesorten für den Eintopf. Zum Beispiel Möhre, Schwarzwurzel, Goldballrübchen, Grün- oder Schwarzkohl und und und…
Bis zum nächsten schlemmen, ihr Lieben.