Eine feine kleine Beilage. Cremige Kartoffeln geschwenkt in Misobutter und getoppt mit Röstzwiebeln. Super einfach in der Zubereitung aber dafür gibt es die volle Umami Geschmacksexplosion.
Ich liebe, liebe, liebe Kartoffeln. Der Mensch kauft ja gern mal die als Mega- Healthy- Superfoods beworbenen Diversitäten, die mittlerweile aus aller Welt zu uns kommen. Dabei aber liegt eines der Größten und Gesündesten Superfoods direkt im heimischen Beet. Die Kartoffel. Vollgepackt mit Nährstoffen, sättigend von cremig bis fest und ausgestattet mit einer Sorten und Geschmacksvielfalt, die ihr erstmal einer nachmachen muss, ist die Kartoffel für mich meistens, die Erste Wahl, noch vor Nudeln, Reis und den ganzen Super-Healthy-foods.
Was nicht bedeuten soll, das nicht auch in meinem Schrank das ein oder andere Päckchen Lucuma oder Maca vor sich hin duftet. Wir leben schließlich in einer globalisierten Welt und wer gerne kocht, der probiert in der Regel ja auch gerne Neues und lässt sich demnach auch gerne von anderen Kulturen und deren kulinarischen Köstlichkeiten begeistern. Bei mir ist das zumindest so. Also mixe ich heute die super healthy heimische Kartoffel mit der fernöstlichen Misopaste und lasse es mir Kulturen-verbindend gut schmecken. Umami würzig, cremig, mit gerösteten Zwiebeln und dem kleinen bisschen extra an Butter. Da bin ich glücklich und esse gerne noch ein Kartöffelchen mehr.
Die Kartoffelsorte die ich hier verwende heißt Gunda. Sie stammt bei uns vom Hof und ist eine mehligkochende Kartoffelsorte. Meine Lieblingssorte. Denn sie schmeckt super aromatisch und sie zergeht quasi wie Butter auf der Zunge. Klingt ganz gut oder? 😉
Es gibt ja bekanntlich festkochende Kartoffeln, vorwiegend-festkochende und eben mehligkochende. Der Stärkegehalt ist hierbei entscheidend für die Kocheigenschaft. Je höher der Stärkegehalt, desto mehligkochender ist eine Kartoffeln. Mehligkochende Kartoffeln verkaufen wir auf dem Wochenmarkt eigentlich am wenigsten, weil sie die Tendenz haben beim kochen schnell zu zerfallen, weshalb sie für Pell- oder Bratkartoffeln oder Gratins eher ungeeignet sind. Dafür würde man eher zu einer (Schnitt-) Festkochenden Kartoffeln greifen. Und das tun die meisten auch. Mehlig kochende Kartoffeln werden eher in kleinen Mengen und dann für das Püree oder selbstgemachte Gnocchi, Kartoffelklöße oder ähnliches gekauft.
Wir, die wir auf dem Wochenmarkt arbeiten sind da, glaube ich, ein wenig rebellischer unterwegs und halten solche Kartoffel-Denkmuster für etwas überholt. Mein Lieblings Joachim macht sogar Bratkartoffeln mit der Gunda und auch ich mache eigentlich alles mit ihr, auch Salzkartoffeln. Ich koche sie in dem Fall nicht, sondern ich dämpfe die Kartoffeln, dann zerfallen sie beim Garen nicht. Normalerweise hätte ich die Kartoffeln nur ein wenig geputzt und sie mit der Schale zubereitet (in der stecken nämlich auch ziemlich viele Nähstoffe und ordentlich Aroma), doch da die Kartoffeln vom letzten Jahr Aufgrund der ungünstigen Wetterlage relativ viele unschöne Stellen aufweisen, gibt es hier nun die geschälte Variante… Sieht ja auch viel feiner aus.
Neue- oder Frühkartoffeln würde ich übrigens in eine eigene Kategorie packen. Sie sind zwar meist als festkochend ausgezeichnet, doch weil sie einen relativ hohen Wasseranteil haben, zerfallen sie beim kochen auch gerne mal, obwohl sie nicht so stärkehaltig sind.
Ich freue mich jetzt schon auf die Frühkartoffeln, denn auch die sind super cremig! Ich liebe sie als Ofenkartoffeln. Einfach kurz putzen (nicht schälen) mit Öl bepinseln und aufs Blech geben. Solltet ihr echt mal probieren!
So, das war jetzt viel Gerede für ein so kleines Rezept. Aber vielleicht nimmt ja der ein oder andere von euch doch die ein oder andere Erkenntniss mit ins kommende Kartoffeljahr.
Kartoffeln mit Misobutter und Röstzwiebeln.
Hier kommt nun das kleine, feine Rezept.
Die (Mehligkochenden) Kartoffeln schälen eventuell halbieren, dampfgaren. Kurz etwas ausdämpfen lassen.
Einen guten Stich vegane Butter in einer Pfanne zerlassen, hellere Misopaste dazu geben, beides gut miteinander verquirrlen. Kartoffeln und 2 EL Röstzwiebeln dazu geben, gut durchschwenken. Man könnte auch noch mit ein wenig schwarzen Pfeffer aus der Mühle und einem Löffelchen Ahornsirup würzen.
Auf dem Teller anrichten und servieren.