Vegane Sommerküche. Köstlich, einfach & lecker. Gebackener Zitronenfenchel mit Estragon und gebratenen Stangenbohnen an einem fruchtig-scharfen Pflaumenchutney mit Balsamico und Schalotten.

Hallo zusammen, der Sommer erstrahlt gerade in seiner ganzen Pracht – auch auf unserer Markttheke. Die Auswahl an regionalen und saisonalen Produkten ist beinahe schon überfordernd. Bohnen, Tomaten, Zucchini, Spitzpaprika, Fenchel, Zwetschgen, Melonen, Gurken und, und, und… Es geht einfach immer weiter und man kann gar nicht so viel verarbeiten, wie man essen möchte. Und ich finde, da kann man trotz Hitzewelle, gestiegener Strom- und Gaspreise und was man sonst noch so für Probleme hat, einen Moment inne halten und dankbar sein, dankbar sein dafür, dass man zu einer Zeit in einem Land lebt, in dem es für einige Menschen (mich eingeschlossen) ein Problem darstellt ob man am heutigen Tage Tomaten oder doch lieber Spitzkohl essen möchte oder ob man sich die Tüte Kirschen auch noch gönnt.

Innezuhalten und dankbar zu sein hilft mir sehr dabei vermeintliche Probleme zu relativieren und es führt zumindest bei mir dazu, dass ich momentan wirklich nur das zu kaufe, was ich auch wirklich verarbeiten kann. Ihr könnt euch vorstellen, wenn man tagtäglich so eine wunderhübsche, üppige Auslage vor Augen hat, möchte man am liebsten immer alles mitnehmen.

Dieses Jahr genieße ich die Stangenbohnen Saison in vollen Zügen. Die Bohnen sind so herrlich aromatisch und zart. Sie schmecken einfach köstlich und die Bandbreite an Rezept-Möglichkeiten ist riesig, die Zubereitung ist simpel. Hier habe ich die Stangenbohnen mit einem gebackenen Zitronen-Fenchel, Estragon, sowie einem fruchtig-scharfen Pflaumenchutney mit Zimt, Koriander & Nelke und mit in Balsamico eingekochten Schalotten kombiniert. Dazu gibt es ein selbstgemachtes Naan Brot . An sich ein einfaches Gericht aber eine super aromatische und sommerlich leichte Kombination.

Das Plaumenchutney hat es mir besonders angetan. Einfach köstlich. Die Pflaumen dafür stammen aus Helmuts Garten. Dankeschön. Ich habe die Pflaumen zuerst zusammen mit ein wenig Zucker und Zitrone in einer feuerfesten Pfanne im Ofen geröstet und sie anschließend mit einer Peperoni, ein paar Gewürzen und den in Balsamico eingekochten Zwiebeln aufgekocht. Das Ergebnis ist pikant, süß, leicht scharf und fruchtig. Und so lecker! Das Chutney passt dann zu Brot oder Gemüse und es ist definitiv eine Bereicherung für jeden veganen Grillabend. Ich habe es z.B. auch zusammen mit veganem Hähnchenfilet gegessen.

veganes flaumenchutney mit mariniertem like chicken Filet.

Ein Pflaumenchutney ist eine schöne Ergänzung zu Kräuterbutter, Ketchup und Co.

Und meine Freude war riesig, als ich gestern vom Markt wiedergekommen bin und wieder ein Körbchen voll Pflaumen auf meiner Treppe hab stehen sehen. 🙂

Zum Rezept.


Gebackener Zitronen-Fenchel

mit Stangenbohnen, Estragon und Pflaumenchutney

gebackener Fenchel mit Estragon, gebratenen Stangenbohnen und veganem Pflaumenchutney

Gebackener Zitronen-Fenchel.

  • Fenchel ( Menge pro Person nach belieben und Hunger)
  • 1/2 kleine Zitrone
  • vegane Butter
  • Meersalz, Rohrohrzucker, schwarzer Pfeffer
  • optional: Schwarzkümmel und Galgant

Zubereitung.

Beim Fenchel die Stielansätze oben und unten abschneiden. Ich bevorzuge jungen Fenchel. Bei größeren Knollen kann man die grünen Stiele auch dran lassen und sie einmal rund herum mit dem Sparschäler bearbeiten. Meistens werden sie beim garen dann weich. Manchmal bleiben sie zäh. Den „Strunk“ vom Fenchel muss man nicht herausschneiden. Der wird weich. Den kann man einfach mitessen, außerdem hält er die einzelnen Fenchelschichten zusammen.

Die erste Schicht vom Fenchel entfernen. Diese entweder roh knabbern oder mit ins Kochwasser und später auch mit auf das Blech geben. Restliche Knollen, je nach Größe, halbieren oder vierteln.

Für 3-4 Minuten in kochendem Salz- mit etwas Rohrohrzucker Wasser blanchieren. Abgießen und kurz abtropfen lassen.

Noch heißen Fenchel in eine große Schüssel geben, zusammen mit – etwas vegane Butter, einer Prise Meersalz, einer gute Prise Rohrohrzucker, ein paar Umdrehungen schwarzer Pfeffer und etwas Zitronenabrieb.

Wer mag gibt noch etwas Schwarzkümmel und etwas Galgantpulver mit dazu. Das ist der Tipp von der Kundin, den ich gestern direkt ausprobiert habe. Galgant schmeckt Ingwer-ähnlich, würzig und zitronig und doch hat er einen ganz eigen, irgendwie waldartig herberen Geschmack als Ingwer. Also, liebe Kundin: Danke, für den Tipp.

Den Fenchel in der Schüssel durchschwenken, solange bis die Butter geschmolzen ist und sich alle Zutaten gut miteinander verbunden haben.

Fenchel auf das heiße mit Backpapier ausgelegte Blech verteilen und ca. 20-30 Minuten backen, so lange, bis er sich goldbraun färbt. Gebackenen Fenchel mit ein paar Spritzern Zitrone besprenkeln. Zusammen mit den gebratenen Stangenbohnen und dem Chutney auf dem Teller anrichten. Mit Estragon und etwas Balsamicocreme garnieren.

Backen im vorgeheizten Ofen bei 200°C Umluft.

Gebratene Stangenbohnen.

Zusammen mit dem Fenchel würde ich sagen, eine Handvoll Bohnen pro Person. Nach belieben natürlich auch hier mehr oder weniger.

Stielansätze und evtl. auch Sitzen von den Stangenbohnen abschneiden. Bohnen halbieren oder je nach Größe vierteln. Eine Pfanne auf mittlere Hitze bringen. Ich habe eine große Grillpfanne verwendet. Ein Stück vegane Butter zusammen mit einem EL Olivenöl in der Pfanne zerlassen. Bohnen zufügen. Kurz ca. 1-2 Minuten lang anbraten. Einen kleinen Schuss Wasser, sowie etwas Sojasauce (anstelle von Fond oder Gemüsebrühe) zufügen, kurz durchschwenken und den Deckel auf die Pfanne setzten. Bohnen ca. 8 Minuten lang gar dünsten.

Den Deckel abnehmen. Sollte die Flüssigkeit nicht bereits vollständig verkocht sein, die Hitze kurz hochdrehen, Bohnen durchschwenken bis die Flüssigkeit vollständig verkocht ist und sich ein Sojasaucen Ansatz am Pfannenboden gebildet hat. Sofort aus der Pfanne nehmen. Nach belieben mit Salz und Pfeffer würzen. Hab ich nicht gemacht. Mir war das Chutney und die Sojasauce genug an Würze.

Zusammen mit Fenchel und Chutney auf dem Teller anrichten. Super lecker, wenn man das ganze noch mit etwas Balsamicocreme garniert.

Pflaumenchutney mit gerösteten Pflaumen.

Für das Rezept habe ich 1 kg mehrheitlich reife vegane Pflaumen zusammen mit etwas Zitronenschale + Saft, 75g Rohrohr- und 25g Kokoszucker, etwas Vanillepaste, Zimt und Kardamom vermengt. Der Mix kam in einer feuerfeste Pfanne (oder Auflaufform). Anschließend werden die Pflaumen bei 160°C Umluft für 60 Min. gebacken. Alle 20 Min. mal durchrühren. 500g des Rösters habe ich anschließend für das Chutney verwendet. Aus den restlichen 500g wurde ein süßes Kompott, dass es zu veganen Quarkplinsen mit Zimt und Zucker gab. Das Dessert Rezept findet ihr: Hier.

Alternativ zu den gebackenen Pflaumen könnt ihr auch frische Pflaumen für das Chutney verwenden. Hab ich auch ausprobiert. In dem Fall lasst ihr die Pflaumen, zusammen mit den Balsamico Zwiebeln länger einkochen und gebt mehr (Kokos)Zucker und mehr Gewürze dazu. Bei mir kam noch eine große Fleischtomate mit in den Topf. Hier habe ich das Chutney dann 1 Stunde lang einköcheln lassen. Die Konsistenz wird am Ende trotzdem anders und ist etwas flüssiger. So schön zwiebelig wie oben sieht es dann auch nicht mehr aus. Bei dieser zweiten Variante kann man, wenn man es etwas ausgefallener mag auch noch eine Handvoll Rosinen am Ende der Kochzeit dazugeben. Hier ein Foto von dem Chutney mit frischem Pflaumen.

Pflaumen- Tomaten Chutney aus frischen Pflaumen.

Alternativ zum Zucker, könnt ihr das Chutney, bei der Verwendung von frischen Pflaumen, auch mit 3,4 Medjool-Datteln einkochen lassen. Die Konsistenz wird dann cremiger.

Beides ist lecker, ich bevorzuge die Ofenröster Variante mit Rohrohr- und Kokoszucker.

Zutaten.

Veganes Pflaumenchutney aus gebackenen Pflaumen.
  • 500g Pflaumenröster
  • 250g große Schalotten (oder rote Zwiebeln)
  • 2 Zehen frischer Knoblauch
  • 100ml dunkler Balsamico
  • 1 mittelscharfe rote Peperoni (ca. 18g)
  • 2-3 EL Rohrohrzucker (evtl. mehr, siehe oben)
  • außerdem: Sojasauce, gem. Koriandersamen, Zimt, gem. Nelke

Zwiebeln schälen und grob würfeln, Peperoni halbieren, entkernen fein hacken, Knoblauch schälen, fein hacken.

Topf auf mittlere Hitze bringen. Ein kleinen Stich vegane Butter + 1 El Olivenöl darin zerlassen. Zwiebeln zugeben und ca. 8 Minuten lang glasig dünsten bis sie kurz davor sind Farbe anzunehmen. Peperoni und Knoblauch zufügen, für weitere 2-3 Minuten dünsten. 1,5 EL Zucker dazugeben, weiterdünsten bis der Zucker zu karamellisieren beginnt.

1 TL gem. Koriander, 1 gute Messerspitze Nelke, sowie etwas Zimt unterrühren. Mit Balsamico und ca, 1,5 TL Sojasauce ablöschen (alternativ Meersalz). Hitze leicht reduzieren und ca. 10 Minuten lang einköcheln lassen bis der Balsamico beinahe vollständig verkocht ist und sich kleine Balsamicobläschen am Topfboden bilden.

Den Pflaumenröster unterrühren und weitere 3-4 Minuten ziehen lassen. Bei der Verwendung von frischen Pflaumen: Chutney etwas länger und bis zur gewünschten Konsistenz einköcheln lassen. In beiden Fällen gilt – Chutney ggf. nochmal mit Zucker und Gewürzen abschmecken.


Bis bald ihr Lieben.

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1 Comment

  1. […] Ein zwei in eins Rezept, denn ich habe die gesamte Pflaumenmenge einfach zusammen mit etwas Zimt, Zucker, Vanille und Zitrone in einer feuerfesten Pfanne im Ofen geröstet und die Menge anschließend halbiert. Aus einer Hälfte wurde das Chutney und die andere Hälfte war dann eigentlich schon das Kompott. Hier habe ich lediglich mit etwas Ahornsirup nachgesüßt. Das zwei in eins Rezept findet ihr: Hier. […]

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