Für dieses kleine aber feine Gebäck habe ich ein paar wirklich schöne Komplimente bekommen, von „das ist aber lecker“ über „das hat mich jetzt echt gerettet“ bis hin zu „und sowas denkst du dir einfach so aus?“ war alles mit dabei und deshalb freue ich mich jetzt natürlich besonders dieses eigentlich simple Rezept mit euch zu teilen. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass ich nun locker 3 Zentimeter größer bin, als ich es gestern noch war.
Kochen und Backen an sich sind schon ein großer Spaß aber andere satt und zufrieden zu sehen, mit einem kleinen seligen Lächeln im Gesicht ist und bleibt einfach das Schönste.
Helmut ist übrigens einer meiner Marktkollegen, außerdem mein Nachbar, Freund und Vermieter und wenn wir nicht gerade zusammen auf dem Markt stehen, dann wandeln wir auch gerne mal auf Traumhaften Pfaden zusammen. Ich denke man könnte sagen, dass Helmut ein Genuss-Mensch ist.
Helmut ist dafür bekannt, dass er jede Woche einen Kuchen mit zu seinem Markt bringt. Da ist er konsequent & köstlich. Sozusagen. Und auch Backwünsche seitens der Kollegen berücksichtigt er gern. Egal ob Kuchen, Quiche oder glutenfrei, Helmut traut sich an jedes Gebäck und ich finde es nicht nur bewundernswert, dass er wirklich Woche für Woche mit einer neuen Köstlichkeit auftrumpft, vor allem finde ich, dass es eine sehr, sehr aufmerksame Geste den Kollegen gegenüber ist. Es sorgt für Gute Stimmung im Team und es zeigt, dass wir einfach mehr sind, als nur Arbeitskollegen. Wir sind eine kleine Familie. Wir sorgen füreinander.
Man könnte also sagen, ich hätte diese Woche einfach mal den kulinarischen Helmut in mir entfesselt, um für meine eigene kleine Marktfamilie ein bisschen mehr sorge zu tragen.
Genau, und zwar sorge zu tragen, in der bestmöglichen Version. Dieses Rezept ist einfach mein Blog, denn es repräsentiert alles wofür ich mit kaetzchenschwarz stehen möchte. Es ist einfach und ein bisschen ungewöhnlich. Es schmeckt richtig lecker und es steckt voller möglichst naturbelassener Zutaten. Und Gemüse ist ebenfalls mit verbacken.
Der Süßkartoffelhefeteig ist super einfach zuzubereiten. Ich habe ihn schon häufig gebacken. Die leuchtend Orangene Backfarbe ist einfach echt ein Hingucker und der Geschmack ist super.
Das Dattelkaramell habe ich zum ersten Mal gemacht. Ich habe die letzten Wochen ja viel mit Zuckerkaramell experimentiert aber nun wollte ich gerne ein Karamell herstellen, das ohne raffinierten Zucker auskommt also habe ich ein bisschen mit Datteln und Kokosmilch experimentiert und am Ende hatte ich diese 4 Zutaten Köstlichkeit, die wie ein Sahnebonbon schmeckt und super einfach in der Herstellung ist.
Hier kommt nun das Rezept, für alle die Lust haben mal etwas Neues auszuprobieren.
Vegane Süßkartoffel Hefeteilchen mit Dattelkaramell-Füllung und Erdnüssen
Dattelkaramell.
- 10 Medjool Datteln
- 1 Dose Kokosmilch (65%)
- 1 TL helle Misopaste (alternativ eine gute Prise Meersalz)
- 0,5 TL Vanillepaste oder Tonkabohne + etwas Zitronenabrieb
- ca. eine halbes Glas Wasser oder Pflanzenmilch
- 1 Stück Kakaobutter (ca. 20g)
Das Karamell ist super einfach in der Zubereitung. Allerdings erfordert die Herstellung ein wenig Zeit und vor allem Präsenz am Herd, da man gerade am Anfang kontinuierlich rühren muss.
Die ersten 4 Zutaten im Hochleistungsmixer ca. 60-90 Sekunden lang zu einer seidigen homogenen Creme mixen, dabei soviel Wasser/Pflanzenmilch verwenden, dass die Masse sich problemlos mixen lässt. Das war bei mir ein halbes Glas voll.
Ihr habt nun eine helle Creme die wie roher Kuchen oder Waffelteig schmeckt. Diese Creme gebt ihr nun in eine breite Pfanne. Fangt bei hoher Hitze an und reduziert unter rühren die Hitze, immer sobald es zu sehr zu spritzen beginnt.
Ich bin nach ca. 15 Minuten bei Stufe 6 von 9 (Induktion) gelandet. Nach ca. 20 Minuten muss man nur noch gelegentlich rühren. Es spritzt kaum noch. Konsistenz und Farbe verändern sich währenddessen.
Das Karamell ist fertig, sobald es duftend rot-braun ist und es sich beinahe in einem Schwung in der Pfanne bewegen lässt. Das sieht ein bisschen aus, wie ein wabbeliger Pfannkuchen.
Vom Herd ziehen, die Kakobutter dazugeben. Unterrühren bis sich die Kakaobutter gut mit dem Karamell verbunden hat.
In ein geeignetes Gefäß geben und auskühlen lassen.
Man kann die Kakobutter weglassen, doch sie gibt dem Karamell einen feinen Schmelz und verleiht ihm eine kleine weiße Schokoladennote.
Süßkartoffel-Hefeteig.
- 250g Dinkelmehl Typ 630
- 250g Süßkartoffeln (ohne Schale gewogen)
- 1 EL Trockenhefe (oder 1/2 Würfel frische Hefe + etwas lauwarmes Wasser)
- 40g Rohrohrzucker oder Kokosblüte / Xylit …
- 40g vegane Butter
- 8g gemahlene Goldleinsamen (1 EL)
- 1 Prise Salz, etwas Zitronenabrieb, Vanille(Paste/Extrakt) nach belieben
- Gesiebtes Mehl, Trockenhefe und Leinsamenmehl in einer Schüssel mit dem Schneebesen gut miteinander vermengen.
- Vegane Butter und Zucker in einem kleinen Topf miteinander schmelzen lassen, kurz köcheln lassen bis der Zucker sich aufgelöst hat.
- Die Süßkartoffel garen zerstampfen, Salz, Zitronenabrieb, Vanille und geschmolzene Butter-Zuckermischung unterrühren. Mischung zum Mehl geben
- Mit den Knethaken des Rührgeräts ca. 5 Min. lang kneten, bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist.
- Auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit den Händen nochmal kurz durchkneten.
- Teig in eine geölte Schüssel geben, mit etwas Mehl bestreuen und abgedeckt (ich nehme dafür eine Duschhaube) an einem warmen Ort so lange gehen lassen, bis der Teig sich mindestens verdoppelt hat.
- Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche nochmal kurz durchkneten, anschließend zu einem dünnen Rechteck ausformen.
- Teig zuerst mit einer dünnen Schicht Erdnussmus bestreichen (selbstgemacht, kräftige Röstung), danach großzügig mit dem Dattelkaramell bestreichen und mit gerösteten und gehackten Erdnüssen bestreuen.
- Teig der Länge nach vorsichtig aufrollen, entweder so lassen (ist dann ein bisschen Stollenmäßig mit hübscher Marmorierung) oder in gleichgroße Stücke Teilen und die offenen Seiten mit den Händen gut zusammendrücken – wie bei Ravioli. Mit etwas Pflanzenmilch bepinseln und nochmal gehen lassen, solange der Ofen aufheizt.
- Im vorgeheizten Backofen bei 180°C Ober-Unterhitze ca. 25Min. goldgelb backen.
Hier noch zwei weitere Rezept-Ideen mit Süßkartoffelhefeteig
Vegane Ofenberliner
Herbstgalette mit Äpfeln & Walnüssen
Habt’s fein.