Ein großes Hallo zusammen! Der Herbst ist da. Seit Samstag ist er es nun auch Temperaturmäßig. Brr. Ganz schön kalt geworden. Genusstechnisch gesehen, liebe ich den Herbst und Winter. Jetzt wird es deftig, köstlich und es kommen einfach ganz andere Dinge auf den Tisch, als in Frühling und Sommer. Schwere, Kerzenschein, zusammenrücken und gemeinsam in den Suppen-Pott langen. Glühwein-Atem, der auf mit Puderzucker verschmierte Gesichter trifft. Die ersten Kekse duften durch das Treppenhaus… Ja, die dunkleren Monate haben ihren ganz eigenen Zauber, doch Temperaturmäßig gesehen, dürfte es für mich immer Frühling sein. Oder Sommer… Aber gut, wer will schon Grünkohl essen bei +20°C!?
Doch ganz so schlimm und kalt ist es ja noch nicht. Noch befinden wir uns in einer Art Übergangszeit, eine Zeit in der 6°C auf eigene Tomaten treffen und auch die eigenen Sitzpaprika mögen sich noch nicht vom Sommer verabschieden und liegen nach wie vor auf unserer Markttheke aus. Dem eigenen Rotkohl und den Kürbissen ist das alles egal. Die sagen, Platz da – es ist Herbst! Hier kommen wir! Wir dürfen jetzt auch auf die Theke. Müssen die Tomaten halt ein wenig zusammenrücken.
In unserem Kurzzeit Sortiment haben wir seit letzter Woche Spaghetti Kürbisse. Wie ich vor zwölf Jahren auf dem Biohof angefangen habe, gab es diese Kürbissorte aus eigenem Anbau. Kurz darauf hat man sich auf Butternut und Hokkaido beschränkt. Mangels Kundeninteresse wahrscheinlich. Und ich glaube, seit dieser Zeit habe ich auch keinen Spaghetti Kürbis mehr gegessen.
Doch letzte Woche, da habe ich direkt zugegriffen und was, soll ich sagen: Dieser Kürbis ist eine absolute Köstlichkeit!
Auf den ersten Kürbis folgte letzte Woche der zweite und gestern der dritte Spaghetti Kürbis. Klar, allein optisch gesehen, ist er ein Highlight. Das gegarte Fleisch zerfällt, wenn man mit einer Gabel hindurchfährt zu fasern, die tatsächlich an Spaghetti erinnern. Doch auch der Geschmack ist ein echtes Highlight für mich. Er schmeckt angenehm nussig, leicht cremig-süß, ist dabei aber bei weitem nicht so schwer und dominant süß, wie z.B. der Hokkaido. Ich sag’s ja, er schmeckt einfach angenehm.
Und wie ihr an meinem heutigen Rezept seht, ist er auch super einfach in der Zubereitung. Ihn zu füllen und anschließend zu backen bietet sich bei diesem Kürbis an. Hier habe ich ihn halbiert und gefüllt. Für ein anderes Rezept habe ich ihn in etwa Daumen dicke Ringe geschnitten und auf das Blech gepackt. Kochen oder Dampfgaren geht natürlich auch aber ich finde die Ofenvariante deutlich aromatischer. Gefüllt habe ich den Kürbis hier mediterran, (vielleicht um den Sommern ebenfalls noch ein wenig zu verlängern?) mit frischem Knoblauch, Tomaten, Oliven, Thymian und veganem Feta.
Die Süße vom Kürbis gepaart mit der Salzigkeit Oliven und der mediterranen Würze von Knoblauch und Thymian. Mir hat’s ganz wunderbar geschmeckt und der cremige Käse..hmm.
Nachdem ich dieses Rezept gleich veröffentlicht habe, mache ich mich gleich direkt auf den Weg zum Hof, (Ich habe gerade Urlaub 🙂 ) um noch ein paar von den Spaghetti Kürbissen zu ergattern. Kleiner Vorrat. Kürbis könnt ihr super einlagern. Wenn ihr Glück habt, halten sie bis ins nächste Jahr hinein. Einfach dunkel und kühl lagern, wie Kartoffeln! Und jetzt, Guten Appetit mit dem Rezept.
Zum Rezept.
Gebackener Spaghetti Kürbis mit Tomaten und Feta
Zutaten
- 1 Spaghetti Kürbis (ca. 750 – 900g)
- Olivenöl
- 4 Zehen frischer Knoblauch, 2 EL Ahornsirup, 8 entsteinte Oliven (grün und schwarz), 1/2 Block veganer Feta (SimplyV), 1,2 Spritzer Zitrone + etwas Abrieb, frischer Thymian, Salz, schwarzer Pfeffer, optional Chakalakka Gewürz
- 2 frische & aromatische Tomaten (z.B. Ochsenherzen oder San Marzano)
Anleitungen
- Den Spaghetti Kürbis halbieren. Die Kerne mithilfe eines spitz-zulaufenden Löffels auskratzen.
- Je 2 Knoblauchzehen in jede Kürbishälfte pressen. Einen guten Schuss Olivenöl dazugeben. Das Kürbisfleisch komplett mit der Öl-Knoblauchmischung abreiben. Etwaige Knoblauchreste dabei wieder in die Kürbisöffnung schieben, damit der Knoblauch beim backen nicht verbrennt. Leicht salzen und Pfeffern.
- Jede Kürbishälfte füllen mit: Je 3-4 in dünne Scheiben geschnittene Oliven, etwas gezupftem Thymian, den Tomaten (gewürfelt). Darüber etwas Abrieb und ein paar Spritzer Zitronensaft geben, sowie je 1EL Ahornsirup und optional etwas Chakalakka Gewürz. Die Füllung vermengt ihr nun mit Hilfe eines Löffels.
- Nun den veganen Feta über die Kürbishälften bröseln und leicht in/unter die restliche Füllung drücken. Nach Wunsch noch mit ein bisschen Sesam toppen. Kürbishälften nochmal mit einem Schuss Olivenöl beträufeln.
- Auf mittlerer Schiene in den nicht vorgeheizten Ofen geben. Bei 200°C Heiß-/ oder Umluft ca. 60 Minuten backen bis der Kürbis leicht golden-braune Röstspuren aufweist und man mit der Gabel mühelos durch das Kürbisfleisch stechen kann. Nach ca. der Hälfte der Backzeit einmal durch die Füllung rühren, damit diese nicht anbrennt.
- Ist der Kürbis gar könnt ihr mit Hilfe einer Gabel das Kürbisfleisch auflockern und es mit der Füllung vermengen.
- Guten Appetit.
- Kleiner Marktfrauen Tipp. Ein kleines Schälchen mit heißem Wasser mit in den Ofen stellen, sobald dieser aufgeheizt hat. Der Kürbis gart so etwas schneller und gleichmäßiger. Schälchen ca. 10 Minuten vor Ende der Backzeit wieder entfernen. Meiner Erfahrung nach ist allerdings nur nötig, sofern ihr einen Kürbis verwendet, der mehr als 1 Kg wiegt.
Bis Bald, ihr Lieben!