Also, ich koche ja nun wirklich seit Jahrzehnten, satt werdend und leidenschaftlich gern aber an Pfannkuchen bin ich bisher immer wieder erfolgreich gescheitert. Doch dieser Pfannkuchen hier, der ist perfekt geworden. Meine Oma hat früher so richtig dicke kleine Pfannkuchen gezaubert, mit Rosinen drin. Plinsen hat sie die genannt. Da waren unzählige Eier drin und ich glaube auch Hefe. Da werde ich natürlich nie auch nur annähernd dran kommen. Omas Hand fehlt, genau wie tierische Beigaben. Doch die Erinnerungen, die sind fest. Gerade blickt meine Mama mich lächelnd an. Ganz die Omma, sagt sie und zack, bin ich um einige Zentimeter gewachsen. So leicht geht das. Vielleicht hat sie recht, denke ich. Etwas von ihr ist da. Meine Oma, das ist die verrückte Frau mit Bart auf meinem Titelbild. Verrückt, ja das war sie und so heiter. Trotz allem… Da wurde schon mal die Gardine von der Wand gerissen und zum abendlichen Kostüm umfunktioniert. So eine herrliche Trude. Ach, ja… Sie ist die, die stets nach Gefühl und immer zu viel gekocht hat. Sie ist die, die einen halben Frankfurter Kranz, voller Genuss und ganz allein in sich hinein schaufeln konnte. Von ihr habe ich gelernt, wie man ein Nutellaglas mit dem Löffel killt …Ja,ja. Ich sehe sie, die Parallelen. Dicke Pfannkuchen, hm. Ja, denke ich, auch meine Hände können Pfannkuchen machen. Da ist ein kleiner Teil. Ich schaffe das.

– Pfannkuchen Rezept –

eierkuchen

Also, Schüssel raus, zwei Augenmaß Dinkelmehl und jeweils ein Augenmaß gemahlene Haferflocken und Mandeln hinein. Dazu etwas Backpulver, ein Prise Natron, eine Prise Salz etwas Zitronenabrieb und Saft. Ein paar Spritzer Agavendicksaft…Sojamilch dazu, rühren, rühren, rühren und wieder Sojamilch dazu, bis ein zähflüssiger Teig entsteht. Ein paar Minuten Ruhe gewähren, weil Dinkelmehl und Haferflocken ordentlich Flüssigkeit nach ziehen. Also, nochmal etwas Sojamilch oder Wasser hinzu geben, rühren, rühren, bis der Teig wieder schön zähflüssig ist. Anschließend in etwas Öl, hier Kokosöl gemischt mit ein paar Spritzer Wasser (so brennt das Öl nicht an) in der Pfanne von beiden Seiten goldig anbacken. Aufpassen, dass die Platte nicht zu heiß wird. Ich hab die Pfanne zwischendurch zweimal vom Herd gezogen (anbraten ist echt nicht so meins^^)

Das Quittenmus ist quasi gelingsicher, sofern man über die Kraft verfügt eine Quitte zu teilen, ein ordentliches Messer zur Hand hat oder einen Dim Mak vollbringen kann (Davon hätte ich dann bitte gern ein Beweismaterial, mit Autogramm) .

Ja, an dem Kerngehäuse der gemeinen Quitte sind schon viele gescheitert. Doch, es lohnt sich. Jenseits des Kerngehäuses, offenbart sich einem das reinste Quitten Wunderland. Quitten sind nämlich mehrfach toll. Gelee, ja. Kompott/Mus, ja. Aber, man kann sie auch roh mit in den Smoothie raspeln. In Südamerika werden sie gesalzen und gechillit wie ein Apfel gegessen. Ich hab sie zusammen mit Rote Bete als Gemüse zubereitet, sehr lecker. Auf dem Blog von Neuland gibt es ein tolles Rezept für ein Quittenbrot.

Im Endeffekt kann man sie überall dort verwenden, wo man eigentlich zur Zitrone greifen würde. Eine Kundin gab mir den Tipp, die Kürbissuppe mit Quitte zu verfeinern, doch da ich zu Beginn der Saison Wochen lang fast nur noch Kürbis, Kürbis, Kürbis aß, werde ich das erst probieren, sobald Gesicht und Handflächen wieder eine natürlichere Tönung angenommen haben…Ach, ja Kürbisse. Ich sollte bei Gelegenheit etwas verfassen. Oh, Hokkaido, du sonnigste Schönheit. Zauberhafter Spiegel des Herbstes Licht, du bist… Aber wir waren ja bei den Quitten…Hokkaido Kürbisse kann man übrigens auch ganz wunderbar roh essen, genau wie Bataten. Das faserige Fleisch rund um die Kerne, das ist besonders süß, saftig…Ich lasse die unberührten Quitten jedenfalls gern erstmal paar Tage in der Wohnung liegen, weil sie so einen dezent Quittig- Zitronigen Duft verströmen. Erfahrungsgemäß bekommen sie jedoch recht schnell braune Flecken. Man sollte also nicht zulange mit der Verarbeitung warten.

Einst bat mich übrigens Lehrer darum, mich in Klausuren kürzer zu fassen, weil er „das“ ja schließlich alles lesen müsse… Herr S.? Lesen sie nun das hier? Haben sie bis hierher durchgehalten? Sie sehen, ich wollte sie nicht ärgern. Es passiert. Einfach so. Danke, für all die Zeit und Geduld…Wobei… Dieselbe Note? Drei Jahre lang? Der Gedanke kam mir ja vorher nie…Ach, lassen wir das. Es ging ja um Fein- notige Quitten.

Quitten- Apfelmus:

Gleichteilig Quitten und Äpfel (einfach die Lieblingssorte nehmen) vierteln, entkernen und kleinschneiden. Den Schweiß von der Stirn wischen. Die Schale kann mitverwendet werden. In einen Topf geben. Soviel Wasser dazu geben, dass gerade der Boden bedeckt ist. Das Mark einer Vanilleschote Plus Schote dazu geben, sowie eine Prise Salz, etwas Kurkuma (das gibt ne schöne Farbe), Zimt und ein Schuss Agavensirup. Deckel auf den Topf geben und dann das Ganze bei mittlerer Hitze weich dünsten. Das geht ziemlich flott. Etwas abkühlen lassen und dann mit dem Zerkleinerer, Mixer oder Pürierstab verMusen. Ich hab noch ein paar Stückchen drin gelassen. Das Mus kam dann sofort in die Pfannkuchen, am nächsten Tag hat es allerdings noch besser geschmeckt. Da kamen dann auch Vanille und Zimt richtig schön zur Geltung. Ja, ja, da zeigt sich mal wieder. Gut Ding will Weile haben. Danke fürs Zuhören und guten Appetit.

Grüße, auch an Omma und Herrn S. (der allerdings, Gott bewahre, ja noch nicht bei der Oma weilt).

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